Treppe + Hausübergabe

Das Massivhaus der Blodaus steht kurz vor der Fertigstellung. In Teil eins bis acht konnten Sie den Bau Schritt für Schritt mitverfolgen. Jetzt ist es endlich so weit. Der letzte Bauabschnitt steht an: die Treppe.

Jetzt kommen die Dämmung der Bodenplatte, Fußbodenheizung, Estrich und der Hauswasseranschluss.

Letzter Bauabschnitt: die Treppe

Dann – drei Tage später – die Hausübergabe. Die Bauherren sind überglücklich und können nun endlich ihr Haus in Empfang nehmen. Beim Treppeneinbau setzen die Monteure zuerst die sogenannte Wandwange, die später die Stufen trägt. Die Bauherren haben sich für eine viertelgewendelte Bolzentreppe aus Buchenholz entschieden. Die Treppe wurde dann vom Treppenbauer individuell geplant und für das Hausmaß angefertigt. Nach diesem Plan bauen die Monteure die Treppe zusammen. Viertelgewendelt heißt, dass die Treppe eine Wendung der Laufrichtung um 90 Grad macht – hier gleich am Anfang des Aufstiegs nach den ersten drei Stufen. Für diese ersten drei Stufen muss also noch eine zweite Wandwange gesetzt werden. Allerdings gibt es hier erst mal ein Problem. Die Sockelleiste ist im Weg. Hierbei war der Fliesenleger wohl etwas zu schnell. Hilft aber nichts. Die muss nochmal weg.

Jetzt aber erst einmal wichtiger: Die lose Wandwange befestigen. Die Monteure setzen alle fünfzig Zentimeter eine Verschraubung. Damit die Schraubenköpfe nicht überstehen, werden zuerst Versenkungslöcher vorgebohrt. Und dann wird die eigentliche Bohrung gesetzt. Zum Schluss noch mit dem Steinbohrer die Bohrung in die Wand weitertreiben, Schrauben setzen, festschrauben und fertig. Jetzt ab mit der Leiste. Der Fliesenleger ist noch im Haus und kann die Sockelleiste später erneut setzen. Alles klar. Dann ran mit der Wandwange. Aber halt! Schon taucht das nächste Problem auf – Elektrokabel in der Nähe. Bloß nicht anbohren! Gut, die Kabel verlaufen nur in der Nähe der Kante. Die Bohrung etwas mittig setzen und dann kann nichts passieren. Die Kabel sind nicht in Gefahr. Geschafft. Die zweite Wandwange hängt. 

Dann kann der Handlauf kommen. Der Handlauf ist bei der Bolzentreppe gleichzeitig auch tragendes Element, an dem die Stufen hängen. Bevor die jetzt eingesetzt werden, bauen die Monteure noch Schallschutzkappen ein. Die Gummikappen sorgen für akustische Entkopplung und verhindern die Übertragung des Trittschalls aufs Mauerwerk. Ein wenig Silikon auf den Kappen erleichtert das Einbauen. Jetzt kommt die erste Stufe samt Pfosten. Über den Pfosten wird die Traglast vom Handlauf auf den Boden übertragen. Daher ist hier eine robuste kraftschlüssige Verschraubung für die Stabilität der Treppe entscheidend.

Die zweite Stufe wird auch noch am Pfosten befestigt, während ab der dritten Stufe das Konstruktionsprinzip der Bolzentreppe zum Tragen kommt. Von jetzt an hängen alle Stufen auf einer Seite am Handlauf beziehungsweise an den Geländerstäben, die der Monteur gerade anbaut. Bei den Blodaus kommen hier Edelstahlhülsen aus V2A-Stahl zum Einsatz.

Hängen die ersten Stäbe, kann die dritte Stufe eingebaut werden. Zwischen die Stufen kommen jetzt auch die Bolzen, die der Treppe ihren Namen geben. So wird die Zuglast der Treppe also sowohl über die Geländerstäbe als auch über die Bolzen abgetragen. Ist die Stufe in Waage, können die Monteure sie festschrauben. Genauso werden die nächsten Stufen gesetzt. Um die Laufrichtung um 90 Grad zu drehen, sind die ersten fünf Stufen verzogen, wie der Treppenbauer sagt – schmal an der Pfostenseite und breiter zulaufend an der Wandwange.

Ab der sechsten Treppenstufe ist die Wendung vollzogen und die Stufen sind von jetzt ab auf beiden Seiten gleich breit – jeweils 32 Zentimeter. Daher hängen ab der sechsten Treppenstufe jetzt auch alle Stufen an drei statt an zwei Geländerstäben. Das ist wichtig für eine gleichmäßige Anordnung der Stäbe und natürlich für die Einhaltung der Bauverordnung. Per Gesetz darf der Abstand zwischen den Stäben nicht mehr als zwölf Zentimeter betragen, um ein Durchstürzen von Kleinkindern zu verhindern. Die Höhe des Geländes ist auch vorgeschrieben und muss inklusive Handlauf mindestens neunzig Zentimeter betragen. Die nächsten Treppenstufen werden dann genauso eingebaut – insgesamt fünfzehn Stufen, die eine Höhe von 2,90 Meter überwinden. Fertig. Nach sechs Stunden steht die Treppe. 

Fehlt noch das Geländer im Obergeschoss. Optisch fügt es sich nahtlos in die Treppenkonstruktion ein. Pfosten und Handlauf sind ebenfalls aus Buchenholz und die Geländerstäbe aus Edelstahl. Auch hier gelten die Bestimmungen: Mindestens neunzig Zentimeter hoch und der Abstand der Geländerstäbe darf maximal zwölf Zentimeter betragen. Zum Schluss werden noch alle Schraublöcher mit Zierkappen verschlossen. Fertig.

Die Bauabnahme

Außerdem haben die Blodaus ihre Küche bekommen und die Fertigstellung der Malerarbeiten und Bodenbeläge ist in vollem Gange. Diese Leistungen gehören nicht zum Standardpaket der BRALE und wurden von den Bauherren selbst beauftragt. Ansonsten sind die Bauarbeiten bis auf Kleinigkeiten abgeschlossen und die Bauherren fiebern dem Einzug entgegen. Doch vorab muss das Haus von der BRALE offiziell an die Bauherren übergeben werden. Und das passiert jetzt. Der große Tag ist endlich gekommen. Heute ist es so weit: Hausübergabe.

Die Bauherren treffen sich mit dem Vertreter der BRALE, Bauleiter Peter Siegert, und ihrem Bausachverständigen Werner Kleyer zur Bauabnahme. Dabei begutachten sie das komplette Haus innen wie außen und Raum für Raum. Der Bausachverständige Werner Kleyer hat den Bau von Anfang an begleitet und eventuelle Mängel sofort beheben lassen. Bei der Bauabnahme prüft er noch einmal alles gewissenhaft – so zum Beispiel die Elektrik, die Funktionen der Rollläden, die Fenster, Fehlstellen in Materialien und vieles mehr.

Aufnehmen heißt: Die Mängel kommen ins Abnahmeprotokoll und werden von der BRALE schnellstmöglich nachgebessert. Nach dem Erdgeschoss geht die Abnahme im Obergeschoss genauso weiter. Nach zwei Stunden sind alle Räume inklusive Dachboden besichtigt und abgenommen. Zum Schluss geht es außen weiter. Ist die Fassade in Ordnung? Der Putz, die Fensterbänke, Wasserabläufe und vieles mehr wird überprüft. Nach der Besichtigung bekommen die Bauherren von der BRALE das Abnahmeprotokoll ausgehändigt, in dem unter anderem die Gewährleistungsfristen – fünf Jahre – festgeschrieben sind. In der Anlage sind die Mängel bzw. Restarbeiten aufgeführt, die noch erledigt werden müssen – insgesamt acht Punkte. Das ist sehr überschaubar und schnell zu erledigen.

Wie stufen die Bauherren generell die Arbeit der BRALE ein?

„Es ist geschafft“ – die Hausübergabe

Na das klingt gut. Für die Bauherren kommt jetzt der entscheidende Moment. Mit ihrer Unterschrift nehmen sie den Bau ab und das Haus wird von der BRALE offiziell an die Bauherren übergeben. Die Bauherren sind nun endlich waschechte Hausbesitzer.

Der Bauzylinder, für den alle Bauarbeiter einen Schlüssel hatten, kommt raus und wird durch einen neuen Schließzylinder ersetzt. Für die BRALE ist der Bau damit – bis auf die Restarbeiten – abgeschlossen. Und für die Bauherren geht der Traum vom eigenen Heim endlich in Erfüllung.

Drei Tage später sind die Malerarbeiten und Bodenbeläge vollendet und die BRALE hat die Restarbeiten erledigt. Nach genau sechs Monaten und vier Tagen – und damit sogar schneller als die vertraglich zugesicherte Bauzeit von sieben Monaten – ist das Massivhaus der Blodaus fertig.